Zappa: Listening Sessions

Am Dienstag, dem 02.11.2010 ab 21.00 Uhr veranstaltet die Jansen Bar mal wieder eine ihrer Zappa Listening Sessions. Thema diesmal: Zappa in New York (1981).

Wie ich bestätigen kann, war das eine gute Zeit für den Meister und seine Band. Der Eintritt ist frei.

Spendenaufruf Kiezinsel

Kiezinsel (Quelle: TAEKS)

Achtung, wir können bis zu 1000 Euro für den Kiezgarten bekommen, wenn ihr alle mithelft Stiftungstaler von der VEOLIA Stiftung zu sammeln und im Kiezgarten oder im TÄKS Büro abgebt.

Der Kiezgarten hat im Jahr 2008 über die VEOLIA Stiftung eine Projektförderung als Projekt BAFF (was soviel bedeutet, wie Beratung, Aktivitäten und Förderung von Familien) über 3000 Euro für die Instandsetzung unseres Gartenhauses bekommen. Verwendet wurde das Geld für den Fußboden und für den Ofen.  3000 Euro reichten natürlich nicht für die gesamte Instandsetzung, deshalb kamen noch die Spendengelder vom Sommerfest 2008 und weitere Eigenmittel des Trägers hinzu. Weiterlesen

Ry Cooder lebt ohne Auto

Ry Cooder (from: http://www.rycooderstuff.co.uk/)

Ry Cooder ist vielleicht -abgesehen von Eddie van Halen- der einflussreichste amerikanische Gitarrist der letzten 40 Jahre. Einflussreich, weil er das Blues-Revival mit seinen zahllosen Versionen uralter Titel des amerikanischen Songbooks einleitete. Einflussreich, weil er als Sessiongitarrist viele großartige Produktionen (unter anderem der Rolling Stones) prägte. Weil er im Film „Crossroads“ für einen glaubwürdigen Soundtrack sorgte, der direkt aus dem Delta zu kommen schien. Weil er mit „Little Village“ die beste „Supergroup“ der 80er formte. Und mit „Buena Vista Social Club“ die Welt wieder mal darauf aufmerksam machte, dass es außerhalb der internationalen Hitparaden auch noch andere Musikstile und Musiker gibt, welche die Seele zum Schwingen bringen. Weiterlesen

Norah Jones & Bonnie Raitt – Tennessee Waltz

Norah Jones ist eigen: Multiple Grammy-Gewinnerin, Millionen verkaufte Platten und <hmmm….> ihre eigenen Alben für mich immer etwas sehr kommerziell. Aber ich habe Jones noch nie schlecht auf der Bühne oder in einem Duett gehört. Ob mit der Dirty Dozen Brass Band (Medicated Magic – Ruler Of My Heart), mit Bonnie Raitt auf deren Live-Album (I Don’t Want Anything Change) oder nur mit ihrer eigenen Band: Jones ist immer bei sich, ziemlich sexy und sehr eigen.

Weiß nicht, warum: Die Stimme? Dieses gemütlich schunkelnde Wurlitzer-Piano? Oder einfach nur der fehlende Schmusefaktor der eigenen Alben. Selbst mit Dolly Parton und dem Titel „Creepin‘ In“ wurde es toll. Genug geredet, mit Bonnie Rait (in Atlantic City) war es ganz gut:

Man könnte auch sagen: Jones lohnt live immer.

Steve Earle – Sidetracks (2002)

Ein Flickenteppich mit vielen Perlen ist diese Sammlung 6 eigener und 7 fremder Songs, auf der Earle Material verwertet, welches sich in zehn Jahren Arbeit angesammelt hatte:

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Da haben wir krachenden Irish Folk wie bei „Dominick St.“ – so swingend und akustisch wie direkt von der grünen Insel. Es kommt Filmmusik wie das kernige Stück „Time Has Come Today“ mit einem Gastauftritt von Sheryl Crow, nicht verwendete Versionen anderer Alben (wie die beklemmende Ballade „Ellis Unit One“, wo Earle in Begleitung der Freshfield Four so beklemmend vom Gefängnis singt, als säße er immer noch drin) – das Stück war „über“ vom großartigen Album „I Feel Alright“ und Coverversionen vom Feinsten. Ob krachender Rock wie bei „Breed“ von Nirvana oder in „Time Has Come Today“; ob exzentrischer Akustik-Rock wie bei „Creepy Jackalope Eye“ – Earle findet immer den richtigen Stil, die richtige musikalische Sprache für jedes Material. Kein Wunder, wenn seine Produktionen etwa für Lucinda William für deren Grammy Winner „Car Wheels On A Gravel Road“ (1998) so rund und stilsicher sind.

Wie Earle beispielsweise „Willin“, die Truckerhymne des großen Lowell George erdet und sich knurrend aneignet und damit auch vom leichten Schmalz der Originalversion befreit. Oder „Johnny Too Bad“, ein unglaublich schwerer Reggae, der klingt, als wäre halb Texas im jamaikanischen Roots-Reggae versackt. Oder „My Uncle“ von den Flying Burrito Brothers in einer Live-Version – da werden die Kriegsdienstverweigerer im Bluegrass-Stil besungen. Zuletzt wringt Earle aus „My Back Pages“ von Bob Dylan jedes Stückchen Text aus dieser moralischen Ballade und eignet sie sich buchstäblich an – obwohl praktisch im Original-Arrangement immer auf seine Art.

Immer auf seine Art – ein gelungenes Album mit Sidetracks, die bei anderen Künstler selten im Verlauf einer ganzen Plattekarriere zusammen kommen. Eine der lohnensten Sammlungen von „B-Sides“, die ich kenne.