Xiaomi Piston In-Ear Headset Fake

2014-11-11 FakePistonsProduktpiraterie ist in China ein Kavaliersdelikt, jedoch in Deutschland strafbar. Und besonders gern kopiert werden gute Produkte chinesischer Hersteller wie das In-Ear Headset Piston des chinesischen Herstellers Xiaomi. Das Xiaomi Piston Headset (Gold) ist eines der musikalisch besten und preiswürdigsten In-Ear Headsets für Android Handys, die nicht dem von Apple propagierten CTIA „Standard“ für Kopfhörerbuchsen folgen, sondern den originalen OMTP-Standard verwenden. Es klingt hervorragend und vor allem funktionieren Mikrofon, Lautstärkeregelung und die Stop/Vor/Zurück Taste am Bedienteil auch an Android Handys.

Umso mehr ärgerte ich mich, als ich mein direkt bei Xiaomi bestelltes Headset verbummelte und danach über Amazon von einem chinesischen Anbieter versehentlich ein Plagiat kaufte. Wie der Zufall so will: Am selben Tag kam das vermeintliche Original-Ersatzteil aus China und ich fand das verbummelte Original wieder. Und brauchte keine 30 Sekunden, um die Fälschung als solche zu erkennen. Und wem diverse Videos bei Youtube zu lang sind, kann hier ganz klar die Unterschiede sehen:
Links Fälschung, rechts OriginalDie Fälschung links hat eine kleinere (und glänzende-) Öffnung. Die Öffnung des Originals rechts ist matt und hat 5 mm Durchmesser. Die Fälschung hat (mit dem Lineal gemessen) nur 4 mm Öffnung. Links die Fälschung ist am Knickschutz unbeschriftet. Beim  Original rechts steht L / R und das Original hat einen kleinen Wulst kurz vor dem Übergang zum Kabel.

Auch in der Verpackung erkennt man die Fälschung:

Plastikbox des Fake ohne Kabelclip

Plastikbox des Fake ohne Kabelclip

Die Originalverpackung hat einen kleinen Metallclip zur Befestigung des Kabels an der Kleidung über den Gummistöpseln. Beim Fake fehlt das komplett. Es gibt noch weitere äußere Merkmale, die aber zum Teil sehr schwer zu finden sind. Rein äußerlich handelt es sich um sehr gekonnte Fälschungen, die ohne genaue Infos praktisch nicht als solche zu erkennen sind.

Und nicht zuletzt: Der Klang! Das originale Headset Piston von Xiaomi hat einen wirklich guten Klang, bei dem man (gute Musikdatei und ordentliche Aufnahme vorausgesetzt) auch am Handy viel Spaß mit einer guten Aufnahme hat und zugleich wirklich jedes Detail hört. Es stellt sich sofort der „Musik ist zum Grinsen schön Effekt“ ein und man will überhaupt nicht mehr aufhören mit dem Hören (ein Review folgt). Der Fake klingt wesentlich lauter, gröber, mittig, verzerrt und wird einem schon nach wenigen Sekunden beim Hören lästig.

Der Besitz von Produktfälschungen ist (was viele nicht wissen) in Deutschland strafbar. Wer versehentlich einen Fake kauft, sollte den Lieferanten oder die Verkaufsplattform oder den Zoll informieren, die Beweise sichern (Fotos) und danach das Produkt sofort vernichten.

Lothar’s Misere

Winter mit Leuchtwerbung – Foto: Rolf Brüning
Was hat der Petersburger Dialog mit dem Gasometer zu tun, Putin mit Projektentwickler Reinhard Müller und rückwärts? Ganz einfach: Es gibt die hohe Bereitschaft aller Beteiligten, sich gegenseitig auf die Schulter zu klopfen und für Lichtbilder zu posieren. Und überall ist Lothar de Maiziere dabei. Und der hat (außer seinem Spitznamen) auch ein Problem: Keine Action und mediokre Außendarstellung!
Am Gasometer verschaffte Lothar seinem Geschäftsfreund Reinhard Müller ein Ticket zum Petersburger Dialog. Was Müller wiederum ausnützte, um in zahlreichen Fotos und Presseerklärungen seine innige Verbundenheit zum sozialistischen Bruder im Osten zu dokumentieren. Zum Beispiel auf einem wie be-/gestellt wirkenden Gruppenfoto, wo vorn ein maskenhafter Putin und hinten wie Kai aus der Kiste ein Müller mit Fliege zu sehen war. Außer der Kontaktpflege und schönen Erinnerungsphotos ist von diesen Aktivitäten nicht viel geblieben: Die Russen kamen nicht an den Gasometer, der Moskauer Immobilienmann Ogirenko (ganz früher im Firmengeflecht Müllers vertreten) wird nicht mehr gesehen und der Gasometer selbst mit seinem Behelfsbau „WM-Kuppel“ funktioniert ganz prächtig – aber als Veranstaltungslocation und nicht als russisches Energie(macht)zentrum.
Jugendfoto: Lothar und Angela; Quelle: Bundesarchiv
Und jetzt wird Putin nicht mehr Träger des „Quadriga“ Preises – welch Bedauern und Misere für Lothar. Was der mit dem Quadriga-Preis zu tun hat? Der sitzt auch im Vorstand des Trägervereins, dessen erster Vorsitzenden der in Berlin für seine Verdienste um die Bauwirtschaft nicht unbekannte Klaus Riebschläger war. Vor lauter Schreck wird der „Quadriga-Preis“ offenbar 2011 überhaupt nicht vergeben. Das Motto „Leadership“ für dieses Jahr ist offenbar nur noch schwer personell zu besetzen. So viel zu Lothars Misere – Konzepte von vorgestern mit Häppchen und möglichst großen Namen.
Vielleicht hilft ihm sein Kumpel Reinhard ja aus der Patsche und lässt sich als echter Leader vom Gasometer noch schnell für 2011 nachnominieren.

Teilschließung Torgauer Straße

Poll auf BI-Gasometer.de
Manchmal bin ich froh, dass Demokratie nicht durch Klicks im Internet vollzogen wird. Da mache ich auf der Webseite von BI-Gasometer eine harmlose Umfrage (Poll), ob die Torgauer Straße von Osten (also von der Insel her) für Autos geschlossen werden sollte. Was von der SPD beantragt wurde und mehr als sinnvoll ist. Und dann das:
Für Nicht-Einheimische: Die Torgauer Straße ist auf einem kurzen Stück zwischen Cherusker- und Dominicusstraße sehr eng, steil, mit Autos unter anderem von diversen dort ansässigen Gebrauchtwagenhändlern zu geparkt und wird außerdem gern als Schleichweg zwischen Insel und Dominicusstraße genutzt. Der Verkehr ist dort eigentlich Anwohnern vorbehalten. So sollte es auch bleiben, was sich faktisch aber nur durchsetzen lässt, wenn die Straße für den Durchgangsverkehr dicht gemacht wird. Belassen wir es also nach bei 27 Votes und hoffen, dass der Ausschuss für Verkehr, Umwelt u.a. heute nachmittag etwas Besseres beschließt.

War schön, wird schön – Oderberger Straße

Quelle: Wikipedia.de

„War schön, wird schön“ krakelten riesige Werbeplakate monatelang an allen Ecken Berlins. Gemeint war das sehenswerte Baudenkmal Stadtbad Oderberger Straße, welches die Stiftung Denkmalschutz von und mit Projektentwickler Reinhard Müller für angeblich 100.000 EUR sehr günstig erworben hatte. Soweit erkennbar, blieb es bis heute bei dieser Ankündigung. Eine grundlegende Instandsetzung oder denkmalgerechte und dauerhafte Umnutzung des Kleinods von Baumeister Ludwig Hoffmann erfolgte bis heute nicht.

Wie die Prenzlauer-Berg Nachrichten jetzt melden, wird um die weitere Nutzung getrickst und gefeilscht, dass es den Außenstehenden verwundert. Da soll die vom selbst ernannten Denkmalschützer Reinhard Müller geleitete EUREF erst nicht an der Nutzung des Bauwerks beteiligt sein, danach stellt sich heraus, dass die Vermarktung jedenfalls einer Veranstaltung durch die „360 degrees cupola GmbH“ erfolgt. Diese wiederum gehört bekanntermaßen zum Einflussbereich von Reinhard Müller und wird von dessen Geschäftsfreund Christian Kuhlo geleitet, der zuvor bei der Senatsbauverwaltung tätig war.

Man kennt sich auch vom Schöneberger Gasometer. Dort vermarktete „360 degrees“ ebenfalls Veranstaltungen für Müller in dessen „WM-Kuppel“ genannten Behelfsbau im Gasometer. Und Herr Kuhlo besuchte häufiger die Sitzungen der bezirklichen Gremien, um das Gasometerprojekt seines Geschäftsfreundes zu präsentieren.

Laut Bericht der Zeitung wird die Verbindung zwischen EUREF AG und Veranstaltungen im Stadtbad zunächst dementiert und danach auf Lothar de Maizière verwiesen, einen Anwalt und weiteren Geschäftsfreund von Müller. De Maizière wiederum ist außer in der Stiftung Denkmalschutz Berlin (als Vorstand) auch für weitere Firmen aus dem Umfeld Müllers tätig.

Und zuletzt wird eine Kaufinteressentin zitiert, die angeblich aufgefordert wurde, zusammen mit dem Kauf des Stadtbades Bindungen an Baufirmen einzugehen.

Das Geschäftsgebahren Müllers erscheint mir wie ein großer Bauchladen: Eine Schublade Denkmalschutz, eine Schublade Denkmalspekulation, eine Schublade Denkmalvermarktung, eine Schublade Bau und das alles mit immer ähnlichem Personal. Man/n kennt sich.

Grünkohl, Dialog und Tempelhofer Probleme

auch mit der deutschen Sprache. Offenbar angeregt durch eine kleine, in eine Art Tempelhofer Sumpf zielende Bürgerfrage in der letzten BVV (deren Hintergründe hier noch nicht verraten werden) meldete sich Wolfgang „Ed“ Koch zu Wort. Er ist ein älterer Herr, der unter anderem Herausgeber des jugendpolitischen Pressedienstes paperpress (und scheinbar auch dessen Hauptautor) ist.

Suche nach Grünkohl auf der Homepage von paperpress

Außerdem macht Herr Koch noch manches andere. Er engagiert sich für Grünkohl ebenso deftig wie für den Mariendorfer (wo ist das noch gleich) Rocktreff, die Fortbildung zu Fragen des Töpferns und hat angeblich nebenher auch noch Zeit, die Öffentlichkeitsarbeit der Tempelhof-Schöneberger Bezirksstadträtin für Jugend und Solches, Angelika Schöttler (SPD) zu betreuen (wofür der Mann hoffentlich ein Gehalt im öffentlichen Dienst bezieht).

Google-Treffer – Papier eines freien Trägers

So richtig unübersichtlich wird es allerdings erst dann, wenn Herr Koch mal über sein liebstes Projekt außer dem bereits erwähnten Rock-Treff, nämlich die vielen Empfänge am Gasometer und deren Kritiker berichtet. Da entgleist der Monolog, nämlich

Wir hatten einmal vorgeschlagen, dass sich die BI mit Reinhard Müller treffen und sich alles, was auf dem Gelände bisher passiert ist und noch geschehen wird erklären lassen soll. Damit das Gespräch unverkrampft abläuft, hatten wir angeregt, dieses ohne Presse durchzuführen

und wird wenige Zeilen später zu einem (selbstverständlich ergebnisoffenen-) Dialog, nämlich hier:

Als „schwer verständlich“ bezeichnete Ziemann, dass sich die BI „zu einem ungestörten Dialog mit dem Projektentwickler (‚ohne Presse’) einfinden soll.“ Der Stil der BI ist bekannt, wer nicht Ziemanns Meinung ist, wird auf seiner Seite angezählt. Und dass Ziemann einen Vorschlag zum Dialog als „schwer verständlich“ wertet, ist nicht nur schwer, sondern überhaupt nicht zu verstehen. Nein, kein Dialog, kein Gespräch, man könnte ja seiner festgefahrenen Meinung beraubt werden. 

Wer der deutschen Sprache mächtig ist, erkennt hier die Freud’sche Fehlleistung. Am liebsten unterhalte ich mich mit Menschen, die Deutsch können UND interessant sind. Was man wohl von dem Verfasser solcher Schwullereien nicht behaupten kann.

Verkäufergerede bei Youtube

Es gibt Dinge, die wollte/sollte die Welt nicht sehen. Und dazu gehört zweifellos auch das kürzlich bei Youtube aufgetauchte Video, in dem Projektentwickler Reinhard Müller -unterbrochen von zahllosen Ähs und Hmmms- der Welt erklärt, warum das Gasag-Gelände am Schöneberger Gasometer so verkehrsgünstig und toll ist:

„Wir sind Leute, die aber auch sehr intensiv an das Wirtschaftliche denken. Wir wollen hier ein Stadtquartier errichten, welches selbstverständlich möglichst wenig CO2 ausst-, verbraucht, produziert. Wir wollen aber auch bitteschön kein Subventionsquartier hier draus machen. Und ich habe immer mal auch Freunden, Geschäftspartnern gesagt, eigentlich ist es das logischste und einfachste Projekt, was ich überhaupt gemacht habe. Sie haben mich ja so angekündigt als Visionär. Ich fühl mich überhaupt nicht als Visionär. Ich finde, daß das absolut logisch ist, daß man einfach nur eins und eins zusammenzählen kann, und dann kommt man automatisch zu diesem Projekt.“

Da wundert sich die Öffentlichkeit – wenn es schon für den Status eine Visionärs ausreicht, Verkehrsverbindungen zu kennen…

In meinen Ohren (und mit diesem flackernden Blick) klingt das wie das verzweifelte Verkaufssprech eines Grundstückseigentümers, bei dem keiner kommt. Früher gab es bei Big Brother eine Teilnehmerin, die hatte den Spitznamen Slw (Sabrina labert wieder). Das fiel mir sofort beim Betrachten dieses sinnleeren Videos ein. Sehen Sie selbst:

<edit:>Das Video wurde bei YouTube inzwischen gelöscht. War wohl zu und zu peinlich.</edit>