Yazoo – You And Me Both (1983)

Highlight vom Mozart der Synthies Vince Clarke und der großen Alison Moyet

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[rating:5]

Ein herausragendes Album in der Sparte Pop/Elektronik der 80er Jahre, die wirklich nicht arm waren an Duo-Projekten dieser Art. Nicht nur eine Folge von Hits, sondern sehr anspruchsvolle und streng durchkomponierte und extrem fantasievolle Musik von Vincent Clarke, der die damals noch recht beschränkten Möglichkeiten der Elektronik voll ausreizte und in einem Interview bekannte, niemals dasselbe Pattern (eine kleine abgespeicherte Phrase) zwei Mal zu verwenden – das hört man:

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Randy Newman – Sail Away (1972)

Randy Newman, der intellektuelle Zickendraht zeigt es Allen,
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[Rating:5]

…. mit diesem ungewöhnlichen Studioalbum aus dem Jahr 1972: Vertrackte, bösartige Texte, die sich keinesfalls um Liebe oder ähnlich einfache Dinge drehen dürften. Satire, bösartige Ironie und Bitternis verpackt in kleine kunstvolle Pop-Opern.

„Sail Away“ beispielsweise trieft geradezu vor süßlicher Musikromantik und handelt doch nur Sklavenhandel und Vietnamkrieg ab. Ebenso bösartig und gewollt naiv klagt der Künstler über die Höhe des Startums („Lonely At The Top“) und ganz am Ende kommt mit „You Can Leave Your Hat On“ einer der treibendsten, sexiesten und spannendsten langsamen Rocksongs aller Zeiten. Newman gebraucht diese fantastische Musik eigentlich nur dazu, ein seltsames Beziehungsspiel darzustellen. Und doch wurde dieser überragende Song in der lahmen Interpretation von Joe Cocker (der ja nichts von Ironie versteht) ein Welthit und seitdem auf jeder einschlägigen Veranstaltung gespielt.

Dieses Album ist völlig zeitlos und geradezu ein Klassiker der anspruchsvollen Rockmusik.

Bonnie Raitt – Nick Of Time (1989)

Das völlig zeitlose und gekonnte Durchbruch-Album von Bonnie Raitt,

Bonnie Raitt - Nick Of Time (1989)

Nick of Time

[rating:5]

… war Grund für einen Grammy Gewinn und zugleich das Ende einer langen kommerziellen Durststrecke für Raitt.

Der Titelsong, eine nachdenkliche schnelle Ballade über’s Älterwerden mit eleganten Gitarren und dezent gemachten Keyboards zeigt schon, wo es lang geht: Nicht nur reiner 12-Takt Blues, sondern von Produzent Don Was unauffällig glatt geschliffener R&B, wobei Raitt ihre schöne Stimme und ihr effektvoll-laszives Slidegitarrenspiel in ein Gerüst aus filigranen Keyboards und Gitarren einbindet.

„Thing Called Love“ ein Song von John Hiatt wird mit einem interessant schüttelnden Rhythmus von akustischen Gitarren zu schweren Drums fast schon besser als das Original. Immer bleibt es geschmackvoll, dabei voll radiotauglich. Und wenn Raitt im 10. Titel zum unterkühlten Piano von Herbie Hancock eine herzergreifende Ballade singt („I Ain’t Gonna Let You Break“), dann ist das ungewohnt, gelungen und magisch. Ein Ausnahmealbum. Das (wie bei Raitt kaum anders zu erwarten) mit einem virtuosen 12-Takt Blues versöhnlich abschließt.

John Hiatt – Perfectly Good Guitar (1993)

Kommerziell – krachende Gitarren, aber am besten sind die Balladen,

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[rating:3.5]

Dies war 1993 fast 10 Jahre das letzte von Hiatt’s guten Alben – ein Run, der mit Bring The Family begann. Wie der Titel und das Cover schon verraten hören wir einige krachende Gitarren, viel Feedback und einen fetten Bass zu Songs, nur die jeder für sich unterschiedliche stilistische Vorbilder (in Klammern) und viel Gitarre gemeinsam haben:

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Geburtstage in Ostfriesland

Unsere Freunde in Leer hatten 40.000 Tage zusammen rum und gaben aus diesem Grund ein großes Fest. In Potshausen, einem wunderschönen kleinen Ort gleich hinter dem Deich der Leda. Das Ganze fand statt auf dem Gelände der Landvolkshochschule Potshausen.

Mächtig idyllisch, schöne Feier, nette Gastgeber und ein riesen Klönschnack. Am nächsten Tag waren die zwei Damen aus Berlin etwas müde

Müde Mädels

Auch nicht schlecht: Ein kleiner Gang über den Deich an der Leda entlang. Im Hintergrund waren riesig große Trecker unterwegs, um bei dem noch guten Wetter die Mais-Silage einzubringen. Die sehen und hören wir aber auf einem so schönen Foto nicht.

Deichstimmung

Deichstimmung 02

John Hiatt – Slow Turning (1988)

Erlesene Mischung aus Rock, Country und überirdischem Songwriting,

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[Rating:4.5]

John Hiatt hat jahrelang davon gelebt, dass Andere seine Songs verwendeten. Dann kam sein Ausnahmealbum „Bring The Family“. Und kurz danach diese ebenfalls sehr gelungene Mischung aus bösartigen kleinen Rocknummern wie „Tennessee Plates“, gemeinen akustischen Balladen wie „Trudy and Dave“ und überragend gefühligen Torch-Songs wie „Feels Like Rain“.

Noch etwas leichtfüßiger als „Bring The Family“, weniger Blues und eher mit etwas Country-Einschlag ist dies ein weiteres herausragendes Album Hiatts. Und die Gitarrenarbeit von Bandmitglied Sonny Landreth reißt einen wirklich vom Hocker.

John Hiatt lässt mich mit seinen Alben seit Jahren nicht los. Einen so vielseitigen und spannenden Singer/Songwriter gibt es wirklich nicht oft.

Nick Lowe – At My Age (2007)

Der britische Punkrocker macht amerikanischen Countryrock,

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[rating:3.5]

Nick Lowe ist britisch bis in die Sohlen. Er kokettiert mit seinem Alter von knapp 60 Jahren und liefert ein komplettes Album mit entspannten Liebesliedern ab, die alle nach akustischem Country-Rock klingen und sich fast ausnahmslos um Frauen und Liebe drehen. Langweilig? Altbacken? Keineswegs!

Als erfahrener Produzent und legendärer Bassist weiß Lowe ganz genau, wie diese Mixtur aus traditioneller amerikanischer Musik und abgegrasten Themen durch Ironie, etwas Punk-Attitüde und handwerklich hervorragende Musik am Kochen gehalten werden kann. Und schafft das so gut und gegen jeden Zeitgeist, dass wir dieses Album immer wieder hören. Wie der wesentlich jüngere Richard Hawley schafft sich Lowe mit sehr britischer Zurückhaltung eine eigene kleine Musikinsel und grinst von dort auf den Rest der mühsam sich abstrampelnden Zeitgeistmusiker. Speziell. Gut!

Jennifer Warnes – Hunter (1993)

Traumhafte Stimme, großartiger Sound und bunt gemischtes Songmaterial,
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[Rating:4.5]

Jennifer Warnes ist eine dieser ganz großen Sängerinnen, die mit ihrer Stimme fast Alles können: Säuseln, raunen, schluchzen aber auch strahlend laut und hoch druckvoll singen. Sie wurde berühmt durch ihre Arbeiten für Hollywood-Filme („Up Where We Belong“ mit Joe Cocker verkaufte Platin und brachte den Oscar) und veröffentlichte im Verlaufe ihrer 40jährigen Karriere relativ wenige eigene Alben.

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Reise nach Leer

In zwei Wochen fahren wir nach Leer in Ostfriesland zu Bekannten.

Der Bahnhof von Leer sah bei unserem letzten Besuch so aus:

Die vier einsamen Enten trafen wir am Hafen:
Enten

Eine typische Landstraße:
Eine typische Landstraße

Ostfriesischer Gewitterhimmel
Gewitterhimmel

Unglaublich: In Leer fahren auch Freaks Auto. Der echte Brandenburger Autotuner wäre mit so einem Gefährt allerdings weniger zufrieden.

Und der Zug fährt nicht nur bei Hitchcock in den Tunnel:

John Hiatt – Crossing Muddy Waters

Akustischer Hiatt – klassische Folk-Dramen zur Mandoline,

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[Rating:3]

John Hiatt legt hier ein rein akustisches Album vor, bei dem die Mandoline und viele akustische Gitarren das bestimmende Begleitinstrument sind. Das passt sehr gut zu der rauen tiefen Stimme von Hiatt und den kratzigen garstigen kleinen Songs, die sich meist um enttäuschte Liebe drehen. Wohl inspiriert durch die hellen, manchmal fast folkloristisch anmutenden Begleitinstrumente verkneift sich Hiatt auch beim Singen die hohen Töne und klingt daher sehr entspannt und relaxt, wie etwa später auf seinem Album „Master Of Disaster“.

Zwar erreicht das Album nicht die Größe und Wucht von „Slow Turning“ oder „Bring On The Family“ – doch die Qualität des Songwriting und die fast archaische musikalische Präsentation überzeugen. Ein entspanntes Album eines großartigen Songwriters, das man immer wieder hören wird.