Wenn die NETZEITUNG MUSIC: Chronik eines angekündigten Todes nach dem Konzertbesuch einer beeindruckten Journalistin dramatisch vermeldet, die britische Popsängerin Amy Winehouse sei nicht nur vollständig zugedröhnt, sondern auch brilliant, ja genial…
Also da hatte ich schon nach dem sehr ruppig gesungenen Erstling „Frank“ erhebliche Zweifel. Und die haben sich bis heute nicht gelegt. Amy Winehouse ist nach meinen bescheidenen Vergleichsmöglichkeiten keine brilliante Sängerin. Konzertbesucher, die solches behaupten, mögen einmal Madeleine Peroux, Malia, Rebekka Bakken oder Holly Cole hören, um überhaupt eine Vergleichsmöglichkeit zu haben. Und von Genie ist Amy Winehouse mit Sicherheit ebenso weit entfernt wie vom Jazz. Wer solche verquasten Huldigungen von sich gibt, outet sich damit als skandal-lüstern und kann dies in der gelben Presse besser unterbringen. Oder sollte sich einmal Gedanken machen über die Zusammenhänge zwischen öffentlichem Drogenkonsum, gefälliger Vermarktung und Musikindustrie.