Amy Winehouse – Frank (2004)

Interessante Sängerin poppig gemacht mit grauenhaftem Sound,

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[Rating:3]

Amy Winehouse klingt nach Booze und mag wohl auch harte Getränke. Eine interessante Stimme von geringem Umfang (die Sängerin wechselt bei fast jeder Phrase in die Kopfstimme, um die hohen Töne zu „kriegen“). Ein sehr abwechslungsreiche Mixtur aus Lounge-Jazz und R&B mit knalligen Bässen, verschobenen Akzenten und viel Gezappel aus der Percussion-Ecke. Nette, zum Teil akustische Gitarren. Interessant auch die sehr egozentrischen Texte und die jazzigen Licks der Begleitmusiker.

Warum ist das keine überragende Platte in meinen Augen? Zwei Gründe:

1. Vielleicht auf Grund der fehlenden körperlichen Fitness der Sängerin ist der Gesang unelastisch, die Phrasen bewegen immer in denselben dynamischen Abstufungen und verlaufen (wenn wir uns einmal die Töne wegdenken) fast immer völlig identisch – „schubidubi dibidi haaaah“. Das in Verbindung mit dem geringen Stimmumfang der Sängerin führt im Vergleich zur lässigen und elastischen Phrasierung von Madeleine Peroux, zur entspannten Zwerchfellakrobatik von Holly Cole oder zum athletischen Gesang von Malia zu einer schnellen Ermüdung des Zuhörers. Klingt zum Schluss alles gleich.

2. Soundtechnisch eine absolut gehörzerstörende, grauenhafte Produktion: Wie man auf einer etwas besseren Stereoanlage hört, werden hier aufgeblasene Synthiebässe verwendet, um Fülle auf schlechten Anlagen vorzutäuschen. Die Obertöne sind stark mit Harmonizer angereichert und klingen dadurch unnatürlich und schmerzhaft schrill. Das schneidet und zischt ohne Ende. Das alles nur, damit die Sache auch im Autoradio „kommt“. Das dies auch besser geht, kann auf jedem Album der genannten Künstlerinnen erhört werden. Der Produzent und der Tonmeister bekommen 0 Sterne für so einen grauenhaften Schrott.

Ein leider nur durchschnittliches Album mit wenig Langzeitwert, das soundtechnisch nur im Autoradio (vielleicht) ohne Gehörschaden zu genießen ist.