Joni Mitchell's Blue in Gold

Ein guter Freund hat mir das Album von Joni Mitchell „Blue“ (1971) geschenkt. Aber die ultimative, die Gold-CD – direkt abgenommen vom Masterband, das der damalige Toningenieur1 schon als gelungene Aufnahme aus der frühen Transistor-Ära bezeichnete. Recht hatte er.

Wie großartig die Musik ist, wusste ich schon immer und habe das schon mal bei Amazon.de beschrieben. Aber was für ein perfekter Sound. Ich habe dieses Album zig mal gehört, von der griechischen Strandtaverne (vom Cassettenrekorder) über Vinyl (mit und ohne Hifi) bis hin zur „normalen“ CD von meiner Anlage. Es hörte sich immer gut, ausgewogen und musikalisch an, selbst die teilweise fledermausartig hohen Gesänge Joni’s. Warm klingende (!) Stahlsaiten, der harte Anschlag des Dulcimer, harmonische Bässe, das dumpfe Plockern der Percussions – „All I Want“, der Opener ist musikalisch und aufnahmetechnisch kaum zu übertreffen. Und die nicht wenigen Menschen, welche Mitchell’s Stimme gerade auf diesem Album unangenehm finden, sollen sich einfach von einem guten Freund diese Pressung schenken lassen oder das alte Vinyl aus dem Schrank holen. Gute Freunde muss man haben 🙂

[rating:5] DR = 11

Und wer sich fragen sollte, was ein Dulcimer ist, sieht das hier: Carey ist der dritte Titel von diesem Ausnahmealbum.


  1. Steve Hoffman 

Roku/Pinnacle Soundbridge – Wireless Lan Music Player

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[rating:4]

Die Soundbridge wurde hier zum Abhören einer umfangereichen Musiksammlung (überwiegend MP3 und FLAC) in guter Qualität angeschafft. Ich war zunächst angenehm überrascht, dass dieses Gerät so schwer und wertig gebaut ist. Das gewöhnungsbedürftige „Trommeldesign“ lässt sich überall verwenden. Die Anschlüsse sind gut erreichbar. Gerade in engen Räumen und im Bücherregal sehr angenehm.

Die Integration in das heimische WLAN verlief problemlos (Linksys-Router) mit DDWRT. Die Sicherheit ist im Auslieferzustand allerdings zu gering, da nur WEP-Verschlüsselung aktiviert ist. Also am besten zunächst per Kabel anbinden, die MAC-Adresse notieren, auf der Herstellerseite genau diese MAC für Updates auf Beta-Firmware freischalten und dann innerhalb von 30 Minuten ein Firmware-Update am Gerät durchführen. Das brachte mein Gerät von 2.5.172 auf 2.7.xx und ermöglichte dann auch WLAN mit WPA2-Verschlüsselung.

Als Streaming-Server verwende ich zur Zeit noch den Slimserver des Konkurrenzherstellers Slimdevices, weil sich dieser auf unserem heimischen Linux-Server viel leichter installieren lässt als der von Roku und Pinnacle gepriesene firefly-Server. Der Slimserver findet die Sammlung problemlos. Die Titel lassen sich dann über den Client normal durchsuchen, scrollen und auch nach Anfangsbuchstaben für meine Begriffe sehr schnell auffinden.

Nachteil ist erwartungsgemäß das Benutzerinterface. Das kleine (zum Glück sehr helle-) Display kann nur 2 Zeilen darstellen. Dadurch muss bei einer Sammlung mit mehr als 10.000 Titeln wie bei mir ziemlich lange gescrollt werden. An das Zusammenstellen von Playlists mit der sehr spartanischen Fernbedienung ist überhaupt nicht zu denken. Das würde in eine Tasten-Orgie ausarten.

Diese Beschränkungen werden mit dem Verzicht auf PC und Bildschirm nebst Tastatur erkauft. Da ich überwiegend komplette CD’s abspiele, die sich recht leicht auffinden lassen, stört das aber nicht weiter.

Trotzdem: In der jetzigen Kombination ist ein „Wunschprogramm“ auf der Soundbridge seeehr mühselig: Playlist am PC erstellen. Abspeichern. In die Soundbridge laden. Abspielen.

Der Sound ist (betrieben über Digitalausgang an einem alten AKAI-Verstärker mit guten D/A Wandlern) sehr gut. Es fehlt jedoch verglichen mit der originalen CD das allerletzte Quentchen Räumlichkeit und Auflösung. Das hört man aber nur mit einer sehr guten Anlage bei konzentriertem Hören.

Im Vergleich zur Squeezebox (die vermutlich noch etwas bessere Wandler hat) erfreut der wesentlich geringere Preis. Im Vergleich zu meiner bisherigen Lösung (kleiner PC mit 15 Zoll Flatscreen und Fernbedienung) ist es zwar weniger komfortabel.

Aber dafür

+ startet die Soundbridge sehr schnell
+ es gibt keinen Kabelsalat, keine Tastatur und Maus im Wohnzimmer
+ selbst für hochwertigen Musikgenuss reichen die kleine Trommel und eine Endstufe
+ der Stromverbrauch ist auch erheblich geringer

Nachteilig ist zu vermerken, dass dieses Gerät leider eine „Schnüffelfunktion“ hat. Mit der älteren Firmware wurden Daten an den Hersteller übermittelt. Mit der neuen Firmware kann man das (hoffentlich wirklich!) abschalten. Die Datenschnüffelei der amerikanischen Hersteller missfällt mir sehr. Aus dem selben Grund habe ich auch schon vor Jahren das von Roku/Pinnacle bevorzugte Programm „Musicmatch“ abgeschafft. Und werde ein solches Gerät mit eingebauter „Hintertür“ als closed source mit Sicherheit nicht noch einmal kaufen.