Richie Hayward is gone

Richie Hayward (2008), Quelle: WikipediaRichard „Richie“ Hayward, der langjährige Drummer von Little Feat und gefragte Session-Drummer, starb Mitte August an den Folgen von Leberkrebs. Hayward verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in Canada, wo er kurz vor seinem Tod geheiratet hatte. Er wurde 64 Jahre alt und hatte keine Krankenversicherung.

Richard war und bleibt in meiner Erinnerung als der beste, der markanteste Rock-Drummer bis heute (der beste- nur deshalb, weil Jim Keltner auch sehr engagiert ist im Jazz und Country). Sein unverwechselbares und dynamisches Spiel mit einem felsenfesten, sehr „laid back“ wirkenden Grundrhythmus und einem enorm treibenden, vorwärts drängenden, machmal fast nervös wirkenden Groove und Feeling ist unverwechselbar, einmalig und wurde von einem Rezensenten mal beschrieben:

Animating these visions was Richie Hayward’s inventively propulsive, behind-the-beat drumming, thrusting the music forward while leaning slightly backward – the rhythmic representation of an R. Crumb chararcter in motion.
Bud Scoppa in liner notes for the album
Waiting For Columbus (reissue 2002)

Richard spielte, wie man diesem bewegenden Artikel einer kanadischen Zeitung entnehmen kann, noch kurz vor seinem Tod.

Sein enorm kraftvolles, dynamisches Spiel wird erkennbar in den diversen Videos auf Youtube, die sein Solospiel demonstrieren.

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Little Village – Rasante Rhythmusarbeit und tolle Songs

Little Village war ein Studioprojekt der renommierten Musiker Ry Cooder (g), John Hiatt (voc,g), Nick Lowe (b) und Jim Keltner (dr). Die Vier bringen hier eigene Songs überwiegend aus der Feder von John Hiatt, die mit allen Genres der amerikanischen Folklore flirten. Das instrumentale Niveau ist durchweg beeindruckend. Ein beeindruckend kraftvoller und transparenter Sound, perfekte Rhythmusarbeit von Lowe und Keltner sowie unglaublich variable Gitarrenarbeit von Ry Cooder sorgen für Spannung und Abwechslung.

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Auch die Songs selbst haben viel Substanz und zum Teil anspruchsvolle, aber auch witzige Texte. Hervorzuheben sind:

„Do You Want My Job“ – eine bitterböse Anklage auf Umweltverschmutzung und Globalisierung, die im zuckersüßen Gewand einer südamerikanischen Ballade daherkommt und daher konsquent als langsamer Rumba (!) gestaltet ist.  „Inside Job“ – kraftvoller transparenter Rock mit spannendem Text.  „Fool Who Knows“ – eine poppige Rocknummer mit Ohrwurmqualitäten und toller Rhythmusarbeit.

Kein Wunder, dass diese vier Musiker von Kritikern hoch gelobt und als Studiomusiker mehr als gefragt waren.