Richard „Richie“ Hayward, der langjährige Drummer von Little Feat und gefragte Session-Drummer, starb Mitte August an den Folgen von Leberkrebs. Hayward verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in Canada, wo er kurz vor seinem Tod geheiratet hatte. Er wurde 64 Jahre alt und hatte keine Krankenversicherung.
Richard war und bleibt in meiner Erinnerung als der beste, der markanteste Rock-Drummer bis heute (der beste- nur deshalb, weil Jim Keltner auch sehr engagiert ist im Jazz und Country). Sein unverwechselbares und dynamisches Spiel mit einem felsenfesten, sehr „laid back“ wirkenden Grundrhythmus und einem enorm treibenden, vorwärts drängenden, machmal fast nervös wirkenden Groove und Feeling ist unverwechselbar, einmalig und wurde von einem Rezensenten mal beschrieben:
Animating these visions was Richie Hayward’s inventively propulsive, behind-the-beat drumming, thrusting the music forward while leaning slightly backward – the rhythmic representation of an R. Crumb chararcter in motion.
Bud Scoppa in liner notes for the album
Waiting For Columbus (reissue 2002)
Richard spielte, wie man diesem bewegenden Artikel einer kanadischen Zeitung entnehmen kann, noch kurz vor seinem Tod.
Sein enorm kraftvolles, dynamisches Spiel wird erkennbar in den diversen Videos auf Youtube, die sein Solospiel demonstrieren.
Aber seine Größe wird erst deutlich im Zusammenspiel mit Little Feat oder einer anderen guten Band. Legendär auf dem Album [amazonjs asin=B0000631ED] oder etwa auf diesem Video, einer 2009 entstandenen Aufnahme des großartigen (und schwierigen-) Titels „Day At The Dog Races“.
Und wer eine Idee von der unglaublichen Power, der Kraft und dem Einfallsreichtum der Rhythmusarbeit von Hayward bekommen möchte, der suche einmal nach „Hayward + fat man“. Der fette Mann in der Badewanne war nämlich sozusagen das Paradestück der von Hayward gesteuerten Groove-Machine der Little Feat.
Und ganz ohne Häme: Wer hören möchte, wie unglaublich schwer es der Band-Nachfolger von Richie bei den Feat hat, der kann das auf dieser aus dem Jahr 2010 entstandenen Aufnahme tun. Au weia – die Band marschiert und der Drummer hat einen Haufen Probleme.
2008 mit dem Meister selbst (und ohne den tollen Percussionisten der Feat) hörte sich das trotz des lausigen Sounds noch gaaaanz anders an: