SME Server weiter verbessert

Die ohnehin schon gelungene Version 7.3 des SBS-Servers SME wurde durch ein internes Update (Service Pack sagt man dazu wohl im MS-Sprech) weiter verbessert. Insbesondere besteht jetzt die Möglichkeit, auch die Erweiterungen („contribs“) direkt und automatisch über den internen YUM-Update-Manager zu aktualisieren.
Außerdem wurde das interne Backup verbessert. Die Sicherungen auf eine direkt an den Server angeschlossene USB-Festplatte oder auf eine lokale Arbeitsstation lassen sich jetzt direkt

  • aufteilen
  • mit differentiellen Ergänzungen versehen
  • komprimieren
  • einzeln oder zusammen ohne Verlassen des Server-Managers rücksichern und
  • mit einem Datum versehen

so dass hierfür keine externen Tools mehr benötigt werden.

Holly Cole macht Kommerz

„I Can See Clearly Now“ ist ohne jeden Zweifel einer der ganz großen Soul-Hits (und ziemlich tiefes Wasser bei dem Text). So war ich zuerst interessiert und danach wenig begeistert von dieser Interpretation:

Da wäre weniger mehr gewesen. Und diese Synth-Streicher. Brrrr.

Retro-Soul-Rock vom Meister der Latino-Ballade

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[Rating:4.5]
Willy DeVille hatte sich seit dem Debütalbum seiner Band Mink DeVille als der ultimative King der Ballade etabliert. Romantischer, männlicher, verletzter und theatralischer klang davor und danach kaum ein anderer. Nach den ersten drei Alben wechselte die Band zum Label Atlantic, bekam mit Jack Nitzsche einen erfahrenen Produzenten und heraus kam:

Eine härtere Gangart. Saxophone und eine sehr präzise rockende Band untermalen DeVille als romantischen Rocker. Keyboards und Akkordeon umrahmen den energetischen Gesang DeVilles. Schwere Drums und altmodisch zerrende Gitarren, auch Marimbas sorgen für bodenständigen Groove.

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Neville Brothers – Best Sound by Daniel Lanois

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Die Neville-Brothers haben Aaron Neville, eine der auffälligsten Stimmen des Soul und sie hatten für ihre überragenden Alben „Yellow Moon“ und „Brothers Keeper“ Daniel Lanois als Produzenten. Und der sorgte für einen unglaublichen Sound: Hallfahnen, die traurig mit dem Saxofon verwehen, Delays, die den Rhythmus mit bestimmen, Gitarren, die so scharf und sahnig klingen, als wäre die Endstufenröhre des Fender-Amp direkt an das Gehirn des Hörers angeschlossen. Interessanter, abwechslungsreicher und markanter kann Soul-Pop kaum klingen. Die Zusammenstellung ist gelungen. Wer nicht „Yellow Moon“ – ein Ausnahmealbum – im Regal hat, wird mit diesem Sampler sicher glücklich.
[rating:4]

Mink DeVille – immer wieder originell

[amazonjs asin=B00005NU2X] Auf diesen gelungenen Sampler von Mink DeVille wurde ich aufmerksam durch einen allerdings nicht ganz so tollen Live-Mitschnitt von Willy DeVille (Berlin 2002). Willy hat eine unverwechselbare (Raucher-)stimme, die immer zwischen arrogantem New-Yorker (Lou Reed lässt grüßen) und romantischem Latino Romantico pendelt – und das hat viel Klasse. Dieser raue Gesang rettet die oft doch sehr sentimentalen Songs vor dem Abgrund des Schmalzes. Faszinierend, wie er ganz elegant und unauffällig lateinamerikanische Rhythmen (viel Rumba, Cha Cha Cha, Bossa) mit klassischem Soul und Rhythm-Soul mischt. „Mixed Up, Shook Up Girl“, „Spanish Stroll“, „Cadillac Walk“ – Songs für die Ewigkeit. Die ersten drei Alben der Band sind hier gut zusammengefasst.

Was hier fehlt, sind die großartigen Songs von DeVille’s drittem Album „Coup de Grace“. Der Wechsel zum Label Atlantic ist daran schuld. Und zu entdecken sind auch immer wieder die tollen Coverversionen von DeVille: „Hey Joe“ zum Beispiel war für mich die oberamtliche Version dieses Klassikers.
[rating:3.5]

Cowboy Junkies – The Trinity Sessions

Velvet Under Ground in der Kirche – Trance-Folk mit Sound und Charme
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Die kanadischen Cowboy Junkies verfolgten mit diesem radikalen Sound (eine Band, eine Kirche, ein Take) und der faszinierenden, immer etwas gelangweilt klingenden Stimme der Sängerin Margo Timmins ein radikales Konzept: Eigene und fremde Kompositionen in Zeitlupe, mit ganz einfachen Arrangements und viel natürlichem Hall. Und das 1987, als die Synthis und Sampler um die Wette knallten.

Das klingt faszinierend nach den frühen Velvet Underground und deren Album „VU“, ohne desse radikale Härte und Schärfe. Manchmal klingt es aber auch etwas schlafmützig. Sehr eigene interessante Interpretationen von Traditionals (der gänsehauterzeugende Opener), Elvis „Blue Moon“ eigenwillig in Slowest-Motion, Hank Williams „I’m So Lonesome“ ohne künstlichen Schmalz und Lou Reed „Sweet Jane“ ohne dessen Arroganz – große Klasse.

Und dieser Sound ist einmalig: Natürlich der Hall, leise die Instrumente deutlich der Raum und faszinierend rauchig die Stimme – ich liebe solche Aufnahmen ohne Schmu und Effektgeräte. Die durchaus hörbaren Längen einiger Stücke verhindern den 5. Stern nur knapp.
[Rating: 4]