Paul Butterfield Blues Band (1965)

Meilenstein des „Großstadtblues“ und virtuose Vorlage für jede Bluesband,
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[Rating:5]

Die Paul Butterfield Blues Band aus Chicago spielte mit diesem Album vor 42 Jahren (!) einen Meilenstein des Blues-Rock ein und lieferte damit eine Vorlage für unzählige spätere Bands von den Blues Brothers über Clapton, Yardbirds bis hin zu zahllosen Kneipenmuckern, welche die genialen Riffs von Mike Bloomfield an der Gitarre und die harte, präzise Rhythmusarbeit zum Teil 1:1 heute noch kopieren.

Der moderne, klare Sound von Telecaster und Mundharmonika, die sparsamen und treibenden Drums, der beseelte Gesang von Paul Butterfield und über allem eine Mundharmonika vor dem Herren – eine so exzellente Band hört man immer wieder gern. Eine gelungene Zusammenstellung von Eigenkompositionen von Butterfield/Bloomfield und bekannte Titel wie „Mojo Working“ u.a. von bekannten Blues Interpreten wird so treibend und mit so viel Virtuosität eingespielt, dass es trotz des historischen, etwas höhenarmen Sounds die helle Freude ist. Ein Muss für jede Sammlung. Und klingt besser als 90 % der späteren Bands in diesem Bereich.

Annett Louisan – Boheme (2005)

Ausgefuchstes Album einer samtigen Kindchenstimme mit tollen Texten,

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[Rating:3]

Die Sängerin mit der Stimme wie aus der schwülen Werbung für einen Weichspüler: Samtig, kindlich und dabei immer kontrolliert. Leider fehlen Annett Louisan die kernigen Töne, welche für raue Songs oder Chanson zwingend notwendig sind. Dennoch: Sie kann toll singen, klingt nie bemüht oder peinlich (gute Intonation und Zwerchfellstütze machen’s möglich) und hat einen großen Wiedererkennungswert.

Bemerkenswert die gute Produktion: Nur wenige, sehr abwechslungsreich eingespielte Gitarren und Percussion untermalen überwiegend im 3/4 Takt den Gesang und Texte, deren Genauigkeit und Zynismus von selbst textenden Sängerinnen in deutscher Sprache regelmäßig verfehlt werden. Das hört man immer wieder und dank der Texte auch immer mit einem kleinen Schmunzeln.

David Lindley & El Rayo-X – Live (1983)

Mr. Dave ohne Plattenvertrag und mit tollen Live-Sets,
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[Rating:4.5]

Wer wie David Lindley genial auf allen Saiteninstrumenten spielt und mit El Rayo-X eine wirklich gute Band hat, verkauft noch lange nicht viele Alben. Nachdem die herausragenden ersten beiden Alben sich nicht genug verkauften, verloren Meister und Band ihren Plattenvertrag und tourten durch diverse californische Clubs. Die zum Teil auf Compact-Cassette aufgenommenen (!) Gigs sind das Material für diese CD, die zunächst in einem kleinen Berliner Label erschien und mittlerweile nur noch als Import-CD erhältlich ist. Schade:

Druckvolle, überschäumend lustige Live-Darbietungen aus den beiden ersten Alben der Band und obskure Nummern wie „Wooly Bully“ machen beim Hören Spaß und gute Laune. Vor allem William „Smitty“ Smith mit seinem skurril dünnen Plastikorgel-Sound und die souveräne Rhythmusgruppe um Ian Wallace und Jorge Calderon machen mächtig Druck und Mr. Dave selbst sorgt für erlesenste Saitenarbeit. Mit dem ganz gut restaurierten, aber etwas dünnen Klangbild kommt das noch impulsiver rüber als auf den Studio-Alben und macht mächtig Spaß. Und für Freunde der Lap-Steel, Hawai- oder Sonstwie-Gitarren ohnehin ein Muss…