John LeCarre – Absolute Freunde

Langatmiger detailfreudiger Anti-Thriller vom Altmeister Carre, 27. März 2007
[amtap book:isbn=3548605478]
John Le Carre kennt die Hinterhöfe der politischen Macht, Spionage und Intrigen wie sonst vielleicht nur Ross Thomas. Er liefert hier den Abgesang auf Spionage, kalten Krieg und Doppelagenten. Stilsicher und detailfreudig spannt er einen weiten Bogen vom kalten Krieg mit seinem DDR-Muff über die Maueröffnung bis zu den Zeiten nach dem 11. September und Irak-Krieg.

Ein sehr gut gemachter (leider aber für den Kenner etwas leicht vorhersehbarer-) Plot wird mit enorm stimmungsvollen Schilderungen der 68er, Kreuzberger Sponti-WG’s und der skurrilen Fähigkeiten und
Absonderlichkeiten der Hauptperson angereichert. Das liest sich, als wäre Carre in den 60er Jahren in Berlin dabei gewesen. War er vielleicht auch, in seiner damaligen beruflichen Funktion als Diplomat=Geheimagent.

Ein fiktiver Rudi Dutschke bekommt als Sascha eine ganz wichtige Rolle – eine sehr plastische, einfühlsame Beschreibung.

Nur leider ist es oft zu lang. Und verliert sich in der gekonnten Schilderung von Befindlichkeiten der handelnden Personen.

Pat Metheny haut live seine eigene "Best-Of" raus

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[rating:4]

Pat Metheny haut hier mit zwei famosen jungen Musikern als Live-Trio ein Art Retrospektive seines eigenen Werkes raus und wagt sich auch an anspruchsvolle Fremdkompositionen. Energetisch, experimentierfreudig und wirklich livehaftig kommen Stücke aus seinen tollen Frühwerken „Bright Size Life“ und „American Garage“ ebenso wie spätere Stücke.

Und Alles klingt wie neu: Durch das grollende, abwechslungsreiche Spiel von Grenadier am akustischen Bass und spannende, fiese kleine Rhythmusattacken des Drummers bekommen die Stücke Form und Farbe. Ein wunderbares Beispiel für konzertanten Jazz im Trio. Und auch für Pop-Freunde gut hörbar.

Anspieltipp: „James“ – wie dieser schlagerhaft schöne Standard durch die Live-Mangel gedreht wird, das hat Klasse.