Wie überragend gut die Unterhaltungsmusiker der 50er Jahre waren, kann man in diesem 1954 enstandenen Album bewundern:
Doris Day, die bekannte Filmschauspielerin und weniger bekannte Swing- und Jazzsängerin trifft auf Harry James und seine Band. James mit seinen machtvollen, kräftigen und originellen Trompetensoli doubelte musikalisch Kirk Douglas, der die Hauptrolle des jungen Trompeters in dem (nach meiner Meinung nicht sehenswerten-) gleichnamigen Film spielt. Für Day war dieser Film die erste richtige Hauptrolle und Beginn ihrer dritten (!) Karriere als Filmschauspielerin.
Doris Day singt viel besser und interessanter, als man das von ihrem Signature-Song „Que Sera“ kennt. Für meinen Geschmack so interessant und stilsicher klingend wie Ella Fitzgerald war sie zu diesem Zeitpunkt etwa 10 Jahre eine der führenden Tanzband- und Jazzsängerinnen der USA gewesen. Ihre überlegene Gesangstechnik, ihre atemberaubend naiv und sexy klingende Stimme fügen sich mit dem vitalen Spiel der Band zu einer wunderbaren Sammlung von Standards und Swing-Schlagern. Es klingt vital, es groovt wie die Wildsau, die Bläser spielen auch mal rau und wild, so dass die teilweise sehr bekannten Standards nicht langweilig werden. So frisch und abgezockt konnte der Jazz-Pop der damaligen Zeit klingen – es ist zeitlos und die reine Freude. Der Sound dieser Studioaufnahmen ist erstaunlich gut. Die Dynamiksprünge klingen ebenso frisch wie die Stimme der Sängerin. Ein Album, das in jeder Hinsicht Spaß macht.