The Well (and what's behind)

Jennifer Warnes (mit Jackson Browne); www.jenniferwarnes.com

Manchmal fragt man sich schon, wie das kommt. Eine der gefragtesten Session-Sängerinnen der Welt, mehrfach mit Grammys und Oscars ausgezeichnet, macht nach fast 10 Jahren mal wieder ein eigenes Album und nennt das „The Well“ – wie wir aus diesem Artikel erfahren, aus gutem Grund.

Jennifer Warnes hatte tiefe persönliche Bindungen nach Austin/Texas. Sie fand dort (Jahre nachdem sie wieder nach Los Angeles zurück gezogen war) zu Doyle Bramhall, einer lokalen Musikerlegende, einem langjährigen Freund und Songschreiber der anderen texanischen Legende Stevie Ray Vaughn. Und nachdem sie festgestellt hatten, dass ihre Stimmen zu unterschiedlich sind (Warnes raucht und trinkt nicht, dafür aber Bramhall):

Her voice shimmered with sunlight, and he was all about barlight. „Yet we liked each other,“ says Warnes, „because he had what I could never have and I had what he could never have.“

entstand ein gemeinsames Projekt: Man traf sich am „Jacob’s Well“ einem größeren Quellsee bei Austin und beschloss, die Talente zusammen zu werfen. Und heraus kam (nach Lösung von einem lästig gewordenen Plattenvertrag) das großartige Album

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[rating:4] DR = 11

dessen Höhepunkte der Titelsong von Warnes/Bramhall sowie das ergreifende Duett „You Don’t Know Me“ mit Doyle Bramhall sind. Aus dem schlichten Kalkül „Engelsstimme vs. Bar-Voice“ wird hier großes Ohrenkino. Und weil dieses Album auch sonst einige Überraschungen bietet (zum Beispiel ein wild arrangiertes Protestlied von und mit Arlo Guthrie), lohnt sich der Kauf als remastered 24 k Gold-Edition (erhältlich bei verschiedenen deutschen Spezialversandhäusern für ca. 35 EUR). Denn eine audiophile Perle ist dieses Album von Warnes ohnehin.