Gestern ist mit FJD einer der großen deutschen Liedermacher der 68er Generation gestorben. Groß geworden mit der Protestbewegung der der 60er Jahre. Gehört von meinen Eltern und vielen ihrer Altersgenossen. Angefeindet wegen seiner „strammen“ politischen Haltung und seiner drastischen Texte.
Er hat mit dem Song- und Buchtitel „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern“ ein neues Wort gefunden und mit vielen anderen drastischen, derben und eingängigen Texten und sprachlichen Bildern immer wieder unsentimental und direkt Dinge auf den Punkt gebracht. Sein Lied von P.T. dem Apachen beispielsweise – ein Thema, eingängige sprachliche Bilder, viel Witz – als ich das mit etwa 6 Jahren das erste Mal hörte, konnte ich immer wieder über die reparierten Betten, die missglückte Durchsuchung des Puffs und die geglückte Flucht schmunzeln. Und die rote Rita beschäftigte den kleinen Jungen natürlich auch immer wieder. Comics mit Tiefe.
Ebenso direkt und zart konnte FJD aber auch über die alten Paare auf den Bänken singen. Derber und praller als der ihm durchaus verwandte andere deutsche Chansonnier Reinhard Mey (mit dem er musikalisch sehr viel gemeinsam hatte) oder der DKP-Genosse Hannes Wader, aber eben auf seine Art:
Niemand wird behaupten, er habe täglich FJD gehört. Und niemand wird behaupten, dieser Liedermacher habe ihn oder sie gleichgültig gelassen oder sei uninteressant. Mehr kann sich ein Künstler kaum wünschen.
RIP, Franz-Josef.