JJ Cale & Eric Clapton – Road To Escondido (2006)

Ups and Downs, sehr Mainstream und zu wenig JJ Cale – langweilig,

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[Rating:2.5]

Kann eine solche Kombination von Coolness und Routine gut gehen? Nur selten, leider. Zwar hat JJ die meisten Songs beisteuert, einige wichtige Gesangsparts übernommen und die Auswahl der Musiker seinem eigenen Musikstil perfekt angepasst. Solide Handwerker mit Gespür für den federnden Backbeat wie Albert Lee sorgen für einen lockeren und präzisen Background, vor dem sich die beiden Gitarreros austoben dürfen. Das Album leidet aber unter deplazierten Gitarrensoli von Clapton, die dem gesamten Sound nicht angemessen sind und viel Gesang von Clapton, der zum Stil von JJ Cale ebenfalls nicht recht passen will.

Der etwas hüftsteife Opener „Danger“ mit einem völlig deplazierten Gitarrensolo von Clapton und unpassend viel Orgel wird gefolgt von dem ultra-entspannten „Head’s In Georgia“, wo eigentlich nur noch der Gesang von Clapton stört. In „Missing Person“ shuffelt es dann langsam los und Clapton singt leider wieder; erst Cale nuschelt den Song dann wieder in das richtige Gleis. Leider wieder sehr verquälte Gitarrenarbeit mit seltsamen verzerrten Sounds. Cale war mit seinen Produktionen sonst immer auf „clean Crunch“ abonniert, was viel besser zu dieser Sorte Musik passt.

Dann wird es nett: Mit der federnden Uptempo-Nummer „When This War Is Over“ gewinnt das Album an Fahrt. Danach versucht sich Clapton singend an einem UltraSlowBlues „Sportin Life Blues“, was gründlich daneben geht: Lahm, barjazzig und völlig ausdruckslos kommt das daher und wird auch durch die coole, fast minimalistische Gitarrenarbeit von JJ nicht mehr gerettet. Mit „Dead End Road“ flüchten sie in soliden Uptempo-Country mit Fiddle und danach kommt mit „It’s Easy“ ein Höhepunkt: Sparsamste Gitarren, netter Shuffle und auch Clapton schafft es hier, sich der nuscheligen Coolness seines Partner im Gesang anzupassen. Ähnlich geht es auf „Anyway The Wind Blows“, wo eigentlich nur die seltsamen und unpassenden Gitarrensoli den kompakten Rhythmusteppich zerreissen. Das zauberhafte akustische „Three Little Girls“ zeigt, dass Clapton`s Gesang mit seiner etwas fahlen Stimme am besten zu akustischer Begleitung kommt. „Who Am I Telling You“ kommt mit viel Orgel als langsame Ballade – Geschmackssache. Und das Album schließt mit „Ride The River“, einer soliden R&B-Nummer.

Das Album ist für JJ Cale’s Fans natürlich unverzichtbar. Wird aber leider durch die Beteiligung von Eric Clapton nicht besser, sondern einfach nur gebremst.