… ist der Titel des immerhin 4. Albums von Madeleine Peyroux. Und wie die Sängerin auf dem Cover (Blick in die Ferne, die klassische Pose der Melancholie) erscheinen auch die Titel. Meist langsam, immer leise und bis auf eine fette Orgel akustisch begleitet singt Peyroux Material von Leonard Cohen (einem anderen Experten für Melancholie), Chaplin und das wunderbare „River“ von Joni Mitchell zusammen mit K.D. Lang in einer Version, die so langsam, so verträumt wirkt wie ein ganz langsamer blauer Alptraum.
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Man mag das langweilig oder zu verhalten finden. Ich jedenfalls bewundere den unspektakulär gekonnten Gesang dieser Ausnahmesängerin gerade wegen des Verzichts auf laute Töne. Wie sie in Blue Alert die oberen Noten ganz unauffällig „anbluest“, die gekonnte Phrasierung – Peyroux ist zusammen mit Holly Cole die Kammersängerin der Ballade. Und die Stimme rührt mich einfach an – unaffektiert und doch ergreifend. „Smile“ kann eine Sängerin herunternudeln oder zum Schwingen bringen. Peyroux klingt immer interessant, auch dann, wenn Sie modern klingen will, wie auf diesem aktuellen Konzertmitschnitt:
Hoffentlich kommt die blaue Blume demnächst mal wieder nach Europa.