Chanson, Jazz, Kunst und trotzdem Weihnachtslieder
Jede/r Musiker/in träumt von einem Weihnachtshit, der sich millionenfach verkauft und mindestens 10 Jahre lang im Dezember in der ganzen Welt gespielt wird. Tantiemen ohne Ende, eine Art Weihnachtsgeld für aufführende Künstler. Doch meist geht es total daneben – ob Cover oder eigene Komposition. So bemüht und kitschig wie bei Diana Krall wird es meist,
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langweilig – unoriginell, sentimental und das grüne Kleid auf dem Cover reißt es nicht im Mindesten raus.
Anders dagegen Holly Cole. Nicht nur kommt das Grün auf dem Cover wesentlich frischer. Auch die Zutaten sind origineller gemixt.
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Holly Cole kann gut singen. Und hat auch ein ganz feines Gespür für die Interpretation fremder Songs, die sie im Grenzbereich zwischen Jazz, Pop und Chanson zu ihren Eigenen macht. Sie zeigt das hier an Weihnachtsliedern, von denen jedenfalls ich vorher kein einziges kannte.
Es ist abwechslungsreich geworden: Einige unkitschige Orchesterwerke (feine Arrangements des langjährigen Pianisten Aaron Davis) und eine ganz überlegte, dem jeweiligen Song angemessene Interpretation sorgen für musikalisches Wohlbehagen mit Weihnachts-Appeal.
Herausragend das atemlos, fiebrige Sleigh Ride nur begleitet von dem langjährigen Bassisten David Piltch. Rührender Country im Jazz-Gewand in Merle Haggard’s „If We Can Make It Through December“ und großes Duett im Titelsong. Für anspruchsvolle Musikhörer das ein tolles Weihnachts-Album. Und immer ein gutes Geschenk – wenn schon Weihnachten, dann auf diese Art „tongue in cheek“ und abwechslungsreich.