Risikotyp „Chance“ für den „Performer“

„Ich hätte da eine interessante Kapitalanlage vom Risikotyp Chance für Sie“, sagte der Anlageberater am anderen Ende der Telefonleitung. Er ist ein ehmaliger Mitarbeiter einer großen deutschen Bank und vertreibt bereits seit mehreren Jahren die Produkte einer anderen deutschen Großbank. Das Gespräch endete etwas abrupt.

Auch die Einschätzung war scheinbar falsch. Wie die Hamburger Sparkasse ihre Mitarbeiter dazu schult, Kunden umzuhauen, kann man in dieser Präsentation lesen, die beim NDR veröffentlicht ist.

Das so ungeschickt eingeleitete Kundengespräch endete abrupt. Und noch heute fragt sich die Angesprochene, wie der freundliche Mann zu so einer groben Fehleinschätzung der Kundenpersönlichkeit kommen konnte. Oder war nur die Provision für diesen Risikotyp höher?

SPD stabilisiert sich – 24 Stunden ohne Rücktritt

… titelt die TAZ am 08.09.2008 und gönnt uns damit eine der schönsten Schlagzeilen des Jahres. Nur die Schlagzeile hat es leider nicht in das Online-Angebot geschafft.

Und beim Frühstück kommt die Idee: Die SPD macht einfach Regionalkonferenzen a’la Schröder in großen Hallen mit zwei Ausgängen: Rechts geht es zu Klement, Steinmeier, Schröder und der alten Schule – Subventionen und Millionen (für die Energiewirtschaft des Ruhrpotts zum Beispiel). Und links geht es in die ungewisse Zukunft – mit wem auch immer. Das wäre mit Sicherheit ein tragfähiges Modell und für mich bliebe nur noch die spannende Frage, durch welche Tür die von mir hier einmal als „linke Strippenzieher der SPD“ bezeichneten Karrieristen wie Uwe Benneter aus Berlin oder auch Frau Nahles marschieren.

Aber das werde ich nicht erleben. Eher nähert sich diese flügellahme Partei der FDP an und testet bei den nächsten Wahlen einmal die 15 % – Marke von oben.

Dresden ist verkauft

Es ist offenbar vollbracht. Wie ich eben in der Berliner Zeitung lese, haben die Dresdner Gremien dem Verkauf der WoBa-Dresden an die internationalen Anleger zugestimmt. Weil in dieser Stadt der Anteil der „städtischen“ Wohnungen am Gesamtmarkt besonders hoch ist, dürfte damit die Mietpreisentwicklung in Dresden zukünftig deutlich steigende Tendenz haben.
Die Berliner Zeitung hatte auch gemeldet, dass der Verkauf zwei besonders wichtige Gründe hatte:
Der parteilose Oberbürgermeister wollte nach einer angeblich recht erfolglosen Amtsperiode wieder gewählt werden.
Und der örtliche Fußballverein braucht dringend ein besseres Stadion, weil Dresden jetzt in der zweiten Bundesliga spielt.
Endlich weiß ich wieder, wofür unsere Kommunen Geld brauchen: Für die Eitelkeiten und Bespaßungen der Männer. Und wenn das dann soooo kostet? Egal.

Cerberus und die Schöneberger

Bei den „ordentlichen Mietern“, den kleinen Angestellten und Rentnern ist jetzt offenbar Schluss mit lustig: Wie ich vor drei Tagen auf rbb bei einer Diskussionsveranstaltung verfolgen konnte, gibt es heftige
Proteste gegen die Modernisierungsabsichten der Cerberus-Gruppe bei den ehemaligen Gehag-Mieterin in Schöneberg.

SPD Austritt leicht gemacht

Es ist jetzt fast drei Jahre her. Doch mein Austritt aus der SPD, der ich über zehn Jahre angehört habe, war eine richtige Entscheidung. Mann. Muss ich damals, im Juni 2003, sauer gewesen sein.

Doch die Recherche stimmt. Und weil Politik auch manchmal nicht nur Zorn, sondern schlichte und zutreffende Erkenntnisse auslöst, habe ich die Infoseiten aus 2003 zum SPD-Austritt jetzt wieder verlinkt.

Viel Spaß beim Lesen.