The Persuasions – Street Corner Symphony (1972)

Ein sagenhaftes, ein klassisches Acappella-Album:

Die Persuasions zelebrieren auf diesem 40 Jahre alten Album Acappella und wahren dabei ihren an Gospel und klassischem Soul orientierten Gesangsstil. Nicht der rasante stimmliche Overkill nach Art von Take 6 ist hier Maßstab, sondern die atmende, schlüssige Interpretation. Die ergreifende Interpretation des „Buffalo Soldier“, das humorvoll-erdige „The Man In Me“ und auch das abschließende Medley strahlen viel Ruhe und Souveränität aus. Und (die zum Teil heute noch singenden Bandmitglieder waren damals auf der Höhe ihrer stimmlichen Möglichkeiten) es klingt einfach wunderbar – hervorragende Interpretationen von wunderbaren Sängern, die sich und dem Zuhörer nichts beweisen Weiterlesen

Jam Odysee 2013

There was some pretty fine music this year as you can hear here. I discovered Shelby Lynne, Doris Day (her Jazz and Swing works) and Al Green, suddenly liked Willie Nelson, felt sad for the death of JJ Cale, Lou Reed and others, heard tons of #acapella and Little Feat & some #swing, #rockabilly – in the end i realized, that only a few musicians were much younger than me (and many a lot older).

Dive into my jams 2013

 

Pretending to Care

Todd Rundgren hat auf seinem famosen Album Acapella nicht nur die volle Palette des Pop in alle Richtungen erkundet. Sondern auch mit diesem bitteren und ergreifenden Song auch ein Lied komponiert, das ich durchaus in eine Reihe mit „Yesterday“ oder „God Only Knows“ stellen würde.

Kommt gut mit kleinem Orchester, aber die reine Acapella-Version auf seinem Album klingt noch künstlicher, poppiger. Das wäre mal ein Song für George Michael.

Hodja Partytime

Es passt: Dieses Wochenende dreht es sich auf der Hochzeit eines Freundes und auch sonst. Todd Rundgren machte Anfang der 80er diesen Gospel-Pop auf seinem Album Acapella. Und sang (auf der Platte im ersten Durchgang, live im zweiten-) buchstäblich an seine eigene Grenze. Hodja!

The Roches – Nurds (1979)

Drei wunderbar singende Nervensägen
Mit ihrem zweiten Album [amazonjs asin=B000002KLO] Nurds reihen sich die drei singenden Schwestern 1979 in den Zeitgeist der feministisch, manchmal auch schräg singenden Gruppen dieser Zeit ein. Wilde Wechsel zwischen betörendem Schön-Gesang und schrägen Dissonanzen und die humorvollen, manchmal bitteren Texte lassen durchweg Spaß und Freude beim Hören aufkommen. Da geht es um die „Nurds“ ebenso wie um „Boat People“ und die „Feminine Position“ – immer mit einem leichten Grinsen und sehr kunstvoll gesungen.
Da die Drei exzellente Harmonie-Sängerinnen sind und interessante Stimmen haben, das Album sehr abwechslungsreich ist machen diese Songs auch heute noch viel Freude.

Das Album ist übrigens auch gut aufgenommen. Ein DR = 14 spricht für sich und den vorsichtigen Umgang mit Kompression.

[rating:4]

Honest Work (Todd Rundgren, Acapella 1985)

Ein Weihnachtslied der anderen Art. Todd Rundgren brachte mit Acapella (1985) ein bizarres, faszinierendes Album heraus. Acapella – nur mit der eigenen Stimme und Tonnen elektronischer Effekte. Brilliante Arrangements, Songs wie ein Kaleidoskop von Pop und Gospel, abwechslungsreich, rau und direkt wie kein anderes Album dieser Art. Was soll ich sagen, lest den Review oder hört Euch das Album an, auf dem auch solche Perlen wie „Pretending To Care“ enthalten sind.

Und ganz am Ende dieses Albums kommt mit „Honest Work“ ein kleines Lied über (keine) Arbeit und Hoffnungslosigkeit – dreistimmig, einfach und anrührend. Dieses war mein Weihnachtslied 2009 – live unter dem Weihnachtsbaum. Hier ausnahmsweise mal in zwei Versionen. Die erste ist authentisch – der Meister selbst live bei der Tour nach Erscheinen des Albums:

Die zweite Version ist die Studiofassung mit dem Plattencover:

Listen to the words.

Sweet Honey In The Rock – Selections 1976-1988 (1997)

Außergewöhnliche Frauen bringen außergewöhnlichen Acapella, 26. Dezember 2007
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[rating:4]
Schwarze Frauen singen zusammen feine Sachen: Sweet Honey In The Rock ist eine Gruppe von schwarzen Frauen, die seit über 30 Jahren Acapella singen. Mit klarem Bekenntnis zu den afroamerikanischen Wurzeln (geräuschhafte Sounds, Hecheln, Bellen, Juchzen markieren den Rhythmus) mit schönen Stimmen, die durch die große Besetzung an Fülle gewinnen. Und mit Texten, die kein Hörer je vergessen wird:

Mit ironischem Zwinkern schmachten die Damen „In The Upper Room“ – da wohnt nämlich Jesus. Sie singen über Kinder, saufende Männer, misslungene Demonstrationen und alles, was die bürgerrechtsbewegte schwarze Frau so bewegt. Und durch den freien Rhythmus und entspannten Vortrag der Sängerinnen groovt dieser Chor zum Steinerweichen schön. Diese Kombination von intellektuellem Anspruch (dies ist die Acapella Gruppe mit den meisten Doktorinnen und Professorinnen auf der Welt), Witz und schönem Gesang kommt gut an, wenn man sich auf den gemächlichen Musikstil einlässt.

Mit diesem erzählenden, entspannten Gesangsstil sind die Damen einzigartig. Der Sampler bietet einen guten Überblick über die ersten acht Alben der Gruppe, deren Besetzung häufig wechselte. Durch die unterschiedlichen Stimmen kommt zusätzlich Abwechslung in die Stücke. Einige Damen haben gaaanz tiefe Stimmen, andere bellen und hecheln wie die jungen Hunde – eigenartig, interessant!

Das Booklet ist wunderbar ausführlich und stellt alle Bandmitglieder dieser Zeit ausführlich dar. Eine gelungene Zusammenstellung und perfekt für alle, die nicht gleich 20+ Alben kaufen wollen von dieser in vielerlei Hinsicht außergewöhnlichen Gruppe.

The Nylons – 4 On The Floor (1991)

Wilder Acapella-Ritt in Live – gelungen und livehaftig, 20. April 2007
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[rating:3.5]

Bei dem hier mitgeschnittenen Live-Konzert Anfang der 90er hatten die vier Gesangswunder aus Canada ihre ersten Erfolge schon hinter sich. Und waren als Gruppe nach 10 Jahren (!) so weit eingesungen, dass sich auch für das Publikum ein solcher Auftritt lohnt. Die Audienz ist hörbar begeistert und geht gut mit – ein richtiges Live-Konzert.
Ganz entspannt, mit recht witzigen Moderationen („itŽs so lonely at the top“) und einem sehr breit gefächerten Repertoire zeigen die 4 Alles. In Good Old Acapella und dem rasanten Heavenly Bodies , den beiden markantesten Uptempo Nummern, bekommen wir die gesamte technische und sängerische Bandbreite dieser außergewöhnlichen Band serviert. In dem bekannt Sam Cooke Klassiker Chain Gang steigert sich die Band in eine wahre Rhythmus-Orgie hinein. Klassische 1 Bass – 3 Voices Stimmführung, wobei der Bass (!) den Ton angibt – perfekter und mitreißender hat noch niemand diesen oft gecoverten Song gebracht.
Diese Aufnahmen reißen jung und alt mit und werden mit großer Perfektion vorgetragen. Rasante rhythmische Uptempo Nummern wie das großartige Good Old Acapella wechseln ab mit für diese Band eher ungewohnten Balladen.
Die sehr klassisch gehaltene Version des bekannten Dream der Everly-Brothers etwa ist hier gut gelungen. Dieses Stück ist ja unendlich oft gesungen worden und trotz seiner harmonischen Schlichtheit eine ganz große Herausforderung an jede Acapella Group. Ganz auffällig bei diesem Stück: Die enormen technischen Möglichkeiten der Bandmitglieder werden nur sehr dezent ausgeschöpft und ordnen sich voll dem künstlerischen Ziel unter. Und doch ist die fast unauffällige, aber atemberaubend livehaftige und perfekt gesungene harmonische Wendung am Ende des Stückes mit einem wilden Glissando des Basses der perfekte Abschluss für diesen Song. Die ganze Banalität des Originals verschwindet und weicht einem fast mystischen Hoffnungsschimmer. Der Sänger träumt hier nicht nur mal so beiläufig zwischen Eisdiele und Autotrip vor sich hin wie im Original der EVERLY BROTHERS. Hier wird der Song -wie bei den Persuasions, die Ähnliches mit anderen Mitteln erreichen- ernsthaft und bekommt eine hymnische Qualität.
Gut gefällt mir auch das oft gecoverte One Fine Day – es wird meist als superlangsame Ballade angegangen. Die vier reizenden Herren hier nehmen das Stück in rasendem Tempo und geben der Sache mit dem hoffentlich zurückkehrenden Liebhaber damit eine ganz neue, drangvoll optimistische Seite.
Die Scheibe ist auch für Neulinge im Acapella gut geeignet wegen der großen stilistischen Vielfalt und der perfekten gesanglichen Darbietung.

Persuasions – Good News (1988)

Solider Gospel und Rhythm-Blues mit tollen Stimmen und Feeling, 17. April 2007
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[rating:3]

Es gibt Alben der Persuasions, deren Songs mehr hergeben („Frankly Acapella“ zum Beispiel mit Zappa Songs). Aber auf diesem Album waren die vier Herren stimmlich absolut top und auf der Höhe.

„Cupid“, der bekannte Song von Sam Cooke wird hier zu einem sehnsüchtig atmenden Gospel, „Dream“ – diese bei den Everly Brothers in Schmalz ertrinkende Schnulze bekommt durch die Stimmen der Herren eine raue Schale und gewinnt dadurch. „Soothe Me“ bring die Hörer in eine Südstaaten Gospel-Kirche und „Let The Good Times Roll“ klingt fast so locker und rockig wie die großartige Live-Einspielung der Brüder Jonny und Edgar Winter. Selbst das etwas zusammengeklaut wirkende Broadway-Medly mit „Swanee River“ bringt erstaunliches: Wie die Stimme des Leadsängers dort in den tiefsten Bass abtaucht, so dass bei einer etwas besseren Stereoanlage die Wände wackeln, das hat große Klasse.

Kurz gesagt: Bekannte Songs, gekonnt gebracht.

Persuasions – Frankly Acapella

Zappa mit Herz und Gospel-Feeling, 17. April 2007
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[rating:4]

Die Persuasions (eine seit mehr als 40 Jahren bestehende Acapella Gruppe) haben auch für und mit Frank Zappa gearbeitet. Sie singen wie immer schlicht, rockig und mit viel Herz. Die Songs gewinnen dadurch: Keine versponnenen Gitarrensoli, keine wilden Synthesizer. So klingt Zappa frisch wie in seiner ersten Zeit mit den Mothers Of Invention.

Und wie gut die Songs sind, zeigt schon allein das bewegende, kernige „Anyway The Wind Blows“ und vor allem auch die von Zappa 1971 auf seinem grandiosen Live Album „At The Filmore“ veredelte Nummer der Turtles „Tears Begin To Fall“.

Und wenn es bei Zappa anzüglich wird „Harder Than Your Husband“, dann kommt das bei den Persuasions witzig, kumpelhaft und ist keine Sekunde bemüht. So geerdet, respektvoll und rockig darf Zappa aus dem Grab schmunzeln über diese 4 singenden Fans. Da stören auch die kleinen Spielereien, wie der „Mystery Track“ am Ende des Albums nicht.

Wilder Ritt durch Pop und Acapella – Produzenten-Meisterstück

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[rating:5]

Dieses Album brachte mich zum Acapella. Mit 10 sehr eigenen, extrem kunstvollen, überproduzierten und fantastisch künstlichen Stücken nur mit der eigenen Stimme und ganz vielen Effekten singt und arrangiert sich der Meisterproduzent durch die gesamte Bandbreite von Rock, Pop und Soul. Und schafft es dabei, jedes einzelne Stück authentisch, originell und kunstvoll zu bringen.

„Johnee Jingo“ beschwört Afrika und schwarze Musik, „Pretending To Care“ schmachtet sich durch die klassische Power-Pop Ballade. Der Kracher „Hodja“ (ein echter Top-10 Hit) klingt kräftiger und gospeliger als 95 % der schwarzen R&B-Nummern der 80er Jahre. In „Something To Fall Back On“ macht Rundgren mit komplexen 4-6stimmigen Chorsätzen Donald Fagen Konkurrenz. Er rührt in „Honest Work“ mit einer schlichten Ballade im Stil der klassischen Folksongs zu Tränen. Und lässt zuletzt noch mit „Mighty Love“, einer klassischen Beach-Boys Nummer mit viel Gospel-Feeling die Pop-Perlen funkeln.

Total überproduziert, mit aberwitzigen Arrangements, einem sicheren Gefühl für die verschiedenen musikalischen Stilarten ist dies wie etwa das fast gleichzeitig entstandene „Back On The Block“ von Quincy Jones eine echt tolle Produzentenplatte – manchmal anstrengend, immer interessant, abwechslungsreich sowieso und absolut stilsicher. Da stört es wirklich wenig, dass Todd Rundgren mit Sicherheit nicht die tollste Stimme der Welt hat.

The Nylons – One Size Fit's All

Rasender Acapella-Pop auf höchstem Niveau, 2. November 2006
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Dies ist mit Verlaub das vermutlich beste A-Capella Pop-Album aller Zeiten.

Die vier singenden Kanadier singen sich nur mit Begleitung einer Drumbox durch eine Auswahl überwiegend eigener Songs in einer Perfektion, mit einem Tempo und so viel Sangeslust – bisher unerreicht auch in den zahlreichen späteren Alben dieser heute noch aktiven Band.

Wo andere Gruppen dieser Art mit 5, 6 und neuerdings bis zu 10 Stimmen antreten, macht es diese Band mit 4 – ein Gewinn für die Arrangements. Jede Stimme bleibt klar erkennbar, keine schwammigen Akkorde und äußerste rhythmische Präzision. Die Songs überwiegend up-tempo: Heavenly Bodies und Up The Ladder mit rasanten Tempowechseln, wilden Falsettstimmen und viel Schwung. Prince Of Darkness überzeugt mit einer sehr schnellen und intim wirkenden Stimmführung in höchstem Tempo. Aber auch ganz klassisch mit „Romance“ und dem rasend schnellen, witzigen „Bumble Boogie“ zeigen die vier Herren, was mit Acapella alles geht. Und bleiben dabei immer musikalisch – hier wird niemals stimmliche Effekthascherei betrieben, wie dies leider bei vielen Alben dieser Art der Fall ist.

Wer Acaplla mag, muss dieses Album besitzen.

Rasanter Acapella Pop mit Stil und Perfektion

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[rating:5]

Dies ist mit Verlaub das vermutlich beste A-Capella Pop-Album aller Zeiten.  Die vier singenden Kanadier singen sich nur mit Begleitung einer Drumbox durch eine Auswahl überwiegend eigener Songs in einer Perfektion, mit einem Tempo und so viel Sangeslust – bisher unerreicht auch in den zahlreichen späteren Alben dieser heute noch aktiven Band.

Wo andere Gruppen dieser Art mit 5, 6 und neuerdings bis zu 10 Stimmen antreten, macht es diese Band mit 4 – ein Gewinn für die Arrangements. Jede Stimme bleibt klar erkennbar, keine schwammigen Akkorde und äußerste rhythmische Präzision. Die Songs sind überwiegend up-tempo: Heavenly Bodies und Up The Ladder mit rasanten Tempowechseln, wilden Falsettstimmen und viel Schwung. Prince Of Darkness überzeugt mit einer sehr schnellen und intim wirkenden Stimmführung in höchstem Tempo. Aber auch ganz klassisch mit „Romance“ und dem rasend schnellen, witzigen „Bumble Boogie“ zeigen die vier Herren, was mit Acapella alles geht. Und bleiben dabei immer musikalisch – hier wird niemals stimmliche Effekthascherei betrieben, wie dies leider bei vielen Alben dieser Art der Fall ist.

Wer Acaplla mag, muss dieses Album besitzen.

The Nylons – Live!

[amazonjs asin=B00000I9P4] [rating:3.5]

Bei dem hier mitgeschnittenen Live-Konzert Anfang der 90er hatten die vier Gesangswunder aus Canada ihre ersten Erfolge schon hinter sich. Und waren als Gruppe nach 10 Jahren (!) so weit eingesungen, dass sich auch für das Publikum ein solcher Auftritt lohnt. Die Audienz ist hörbar begeistert und geht gut mit – ein richtiges Live-Konzert.
Ganz entspannt, mit recht witzigen Moderationen („itŽs so lonely at the top“) und einem sehr breit gefächerten Repertoire zeigen die 4 Alles. In Good Old Acapella und dem rasanten Heavenly Bodies , den beiden markantesten Uptempo Nummern, bekommen wir die gesamte technische und sängerische Bandbreite dieser außergewöhnlichen Band serviert. In dem bekannt Sam Cooke Klassiker Chain Gang steigert sich die Band in eine wahre Rhythmus-Orgie hinein. Klassische 1 Bass – 3 Voices Stimmführung, wobei der Bass (!) den Ton angibt – perfekter und mitreißender hat noch niemand diesen oft gecoverten Song gebracht.
Diese Aufnahmen reißen jung und alt mit und werden mit großer Perfektion vorgetragen. Rasante rhythmische Uptempo Nummern wie das großartige Good Old Acapella wechseln ab mit für diese Band eher ungewohnten Balladen.
Die sehr klassisch gehaltene Version des bekannten Dream der Everly-Brothers etwa ist hier gut gelungen. Dieses Stück ist ja unendlich oft gesungen worden und trotz seiner harmonischen Schlichtheit eine ganz große Herausforderung an jede Acapella Group. Ganz auffällig bei diesem Stück: Die enormen technischen Möglichkeiten der Bandmitglieder werden nur sehr dezent ausgeschöpft und ordnen sich voll dem künstlerischen Ziel unter. Und doch ist die fast unauffällige, aber atemberaubend livehaftige und perfekt gesungene harmonische Wendung am Ende des Stückes mit einem wilden Glissando des Basses der perfekte Abschluss für diesen Song. Die ganze Banalität des Originals verschwindet und weicht einem fast mystischen Hoffnungsschimmer. Der Sänger träumt hier nicht nur mal so beiläufig zwischen Eisdiele und Autotrip vor sich hin wie im Original der EVERLY BROTHERS. Hier wird der Song -wie bei den Persuasions, die Ähnliches mit anderen Mitteln erreichen- ernsthaft und bekommt eine hymnische Qualität.
Gut gefällt mir auch das oft gecoverte One Fine Day – es wird meist als superlangsame Ballade angegangen. Die vier reizenden Herren hier nehmen das Stück in rasendem Tempo und geben der Sache mit dem hoffentlich zurückkehrenden Liebhaber damit eine ganz neue, drangvoll optimistische Seite.
Die Scheibe ist auch für Neulinge im Acapella gut geeignet wegen der großen stilistischen Vielfalt und der perfekten gesanglichen Darbietung.

Persuasions Sing The Beatles (Chesky)

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Die Persuasions sind nicht nur eine Acapella und Vocal Legende, sondern auch in der Lage, die legendären Beatles komplett neu zu Gehör zu bringen. So habe ich Beatles Songs jedenfalls noch nicht gehört.

Es gibt Vocal-Groups, die mehr auf Schönklang achten (King’s Singers) oder die wesentlich ausgefeiltere Arrangements haben (wie die Nylons). Aber keine Vocal Group hat diesen magischen Groove, diese Wärme, Souveränität und vor allem so viel Stil! Minimalste Grooves (Rocky Raccoon), lockere, zum Teil fast punkige Interpretationen oft gehörter Titel und eine tolle Auswahl der Titel. Ein Punkt Abzug nur für die manchmal etwas einfallslose Führung der mittleren Stimmen. Aber die Jungs machen das eben seit 30 Jahren so. Der Sound ist wie immer bei dieser Gruppe natürlich, intim und ein Leckerli für jeden Stimmen-Freak.

Ich kenne viele Acapella-Interpretationen von Beatles Songs. Diese hier sind anders: Intim, ohne aufwändige Stimmführungen, eher minimalistisch und sehr sehr bewegend. Aufgenommen in der Ecke einer Kirche auf ein Stereo-Mikro in „One-Take“ zeigen die Persuasions ihre ganze Erfahrung und singen am Stück ihre Art von Beatles. Kein Schönklang und keine „Best of“ Sammlung.

Und die Platte gewinnt, wenn Sie in einem Zug gehört wird. Der magische Groove der Gruppe wird immer intensiver und zum Schluss hat man das Gefühl eine Gospel Session mit Musik von Mozart in einer Produktion von Frank Zappa unter Beteiligung von Donald Fagen zu hören – einmalig!