War schön, wird schön – Oderberger Straße

Quelle: Wikipedia.de

„War schön, wird schön“ krakelten riesige Werbeplakate monatelang an allen Ecken Berlins. Gemeint war das sehenswerte Baudenkmal Stadtbad Oderberger Straße, welches die Stiftung Denkmalschutz von und mit Projektentwickler Reinhard Müller für angeblich 100.000 EUR sehr günstig erworben hatte. Soweit erkennbar, blieb es bis heute bei dieser Ankündigung. Eine grundlegende Instandsetzung oder denkmalgerechte und dauerhafte Umnutzung des Kleinods von Baumeister Ludwig Hoffmann erfolgte bis heute nicht.

Wie die Prenzlauer-Berg Nachrichten jetzt melden, wird um die weitere Nutzung getrickst und gefeilscht, dass es den Außenstehenden verwundert. Da soll die vom selbst ernannten Denkmalschützer Reinhard Müller geleitete EUREF erst nicht an der Nutzung des Bauwerks beteiligt sein, danach stellt sich heraus, dass die Vermarktung jedenfalls einer Veranstaltung durch die „360 degrees cupola GmbH“ erfolgt. Diese wiederum gehört bekanntermaßen zum Einflussbereich von Reinhard Müller und wird von dessen Geschäftsfreund Christian Kuhlo geleitet, der zuvor bei der Senatsbauverwaltung tätig war.

Man kennt sich auch vom Schöneberger Gasometer. Dort vermarktete „360 degrees“ ebenfalls Veranstaltungen für Müller in dessen „WM-Kuppel“ genannten Behelfsbau im Gasometer. Und Herr Kuhlo besuchte häufiger die Sitzungen der bezirklichen Gremien, um das Gasometerprojekt seines Geschäftsfreundes zu präsentieren.

Laut Bericht der Zeitung wird die Verbindung zwischen EUREF AG und Veranstaltungen im Stadtbad zunächst dementiert und danach auf Lothar de Maizière verwiesen, einen Anwalt und weiteren Geschäftsfreund von Müller. De Maizière wiederum ist außer in der Stiftung Denkmalschutz Berlin (als Vorstand) auch für weitere Firmen aus dem Umfeld Müllers tätig.

Und zuletzt wird eine Kaufinteressentin zitiert, die angeblich aufgefordert wurde, zusammen mit dem Kauf des Stadtbades Bindungen an Baufirmen einzugehen.

Das Geschäftsgebahren Müllers erscheint mir wie ein großer Bauchladen: Eine Schublade Denkmalschutz, eine Schublade Denkmalspekulation, eine Schublade Denkmalvermarktung, eine Schublade Bau und das alles mit immer ähnlichem Personal. Man/n kennt sich.