Miles Davis – You're Under Arrest

Man Miles Goes Pop – aber wie, 9. September 2006
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[rating:3]
Ein unglaublich treibendes, funkiges, spannendes, nervöses…. Popalbum. Ja, dies ist kein Jazz mehr. Und geht ab wie die Lucie.

Eine schier unglaubliche Rhythmusgruppe (am Bass ist hier Darryl Jones zu hören, der sich seither wohl bei den Rolling Stones täglich langweilt) knallt den Funk raus und MD streut sparsam, mit perfektem Timing und unglaublich pointensicher seine knappen Trompeteneinwürfe.

Time After Time ist ein absolutes Highlight, besser als das Original, melancholisch, verwehend, die Improvisation eines alternden Jazzmeisters über einen zeitlosen Popsong. Aber die geräuschhaften „street scenes“ und der sparsame Song „katia“ sowie ein anderer Pop-Klassiker „Human Nature“ sind auch Perlen. Einen Punkt Abzug, weil nicht alle Songs so gut und gültig sind wie die hier genannten-; teilweise zerfasert die Platte in Geräuschcollagen und Fragmenten – da wurden in meinen Augen Plattenminuten gefülltt.

MD hatte wohl bereits gesundheitliche Probleme, als diese Platte gemacht wurde. Wenige Jahre später sah ich ihn im Konzert – immer noch die perfekte Band, aber Trompete spielen ging kaum noch.

So hat die Platte bei aller Vitalität auch einen Hauch von Abschied und Schmerz in sich.